Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Band: 21 (1739), Spalte: 1149. (Scan)

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Monhore, ein Ort, welchen Hertzog Hedenus dem heil. Willibrord geschenket. Der Schenckungs-Brief stehet sowol in Eckards Francia Orientali T. I. p. 311. und 313. als in Falckensteins Nordgauischen Alterthümern II. Th. p. 283. u. ff. Wo dieser Ort gelegen, und wie dessen wahrer Name, darunter er mehr bekannt, geheissen, wird noch gestritten. Eckharden heist Monhore so viel als Monachium, Deutsch München, so zwischen Arnstadt und Weimar gelegen sey. Hingegen Falckenstein l. c. schreibt über diese Meynung des Eckhards folgendes: "Wer das Territorium Erfordiense hat, welches Johann Baptista Homann zu Nürnberg hat stechen lassen, der wird zwar ein Dorff, aber mit dem Zusatz Mönchs-Holtzhausen, zwischen Arnstadt und Weimar finden: ich stehe aber gar sehr an, daß dieses der Ort sey, wovon das Diploma allhier redet. Dann erstlich aus Monhore, Monachium, Deutsch Mönchen herauszubringen, kommt sehr gezwungen heraus. So heist auch der Ort nicht bloß und schlechtweg, wie ihn der Herr von Eckhard vorbringt, Mönchen, sondern mit einem Zusatz Mönz-Holtzhausen. Weiter ist auch noch ungewiß, ob dieses schlechte Dorff damals in rerum natura gewesen. Ferner entsinne mich, daß vor einigen Jahren durch dieses Dörfflein paßiret, dessen Einwohner durchgehends sehr dürfftig und arm ausgesehen, weil die Gegend um dasselbige gantz bergigt, und einen schlechten Boden hat, der mit lauter Holtz, so voller Wild, umwachsen, dahero es auch Mönchs-Holtzhausen genennet wird. Es würde dem heiligen Willibrordo ein schlechter Nutzen geschaffet worden seyn, wann ihm Hertzog Hedenus einen so geringen, und von seinem Bisthum so weit entlegenen Ort verehret hätte. Ich muthmasse dahero, daß diese Oerter in einer gantz andern Gegend zu suchen."