Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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MOTUS LIBERI CORPORIS

Band: 21 (1739), Spalte: 1958. (Scan)

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Literatur
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MOTUS LEGES, Motus regula, die Gesetze der Bewegung, nennet man die Regeln, nach welchen sich die Cörper in ihrer Bewegung richten. Die Alten haben hiervon nichts gewust. Galliläus in seinen Dialogis de Motu hat zuerst einige Regeln gegeben, darnach man die Bewwegung verschiedener Cörper mit einander vergleichen kan. Er hat auch gezeiget, wie sich die schweren Cörper bewegen, wenn sie entweder perpendicular herunter fallen, oder auch gerade auf, ingleichen schief gegen den Horizont geworffen werden. Eben er hat angefangen die Bewegung der Pendulorum zu untersuchen, welche Hugenius in seinem Horologio oscillatorio gründlicher erkläret. Hugenius und Christoph Wren sind die ersten gewesen, welche in den Transactionibus Anglicanis gezeiget, wie die Elastischen oder Federharten Cörper die Bewegung durch den Stoß einander mittheilen, wohin unter Hugenius Oper. Posthum. der Tractat de motu corporum ex percussione gehöret. Wallisius hingegen hat in den Transaction. Anglican. eben dergleichen Regeln für die Cörper gegeben, die nicht Federhart sind. Auch hat Hugenius die Bewegung in der Peripherie eines Circuls in seinem Tractat de vi centrifuga untersuchet. Der Herr Newton aber hat in seinen Principiis Philosophiae naturalis mathematicis die Bewegung in krummen Linien untersuchet, welches nach diesem der Herr Narignon in den Memoires de l´ Academie Royale des Sciences viel allgemeiner abgehandelt. Viel tiefsinnige Sachen hat der Herr Herrmann in seiner Phoronomia in dieser Materie entdecket. So hat auch der Herr Regierungs-Rath Wolf die Erfindungen des Galliläus und Hugenius auf seine Art demonstriret. Ein mehreres hiervon findet man unter dem Artickel: Natur-Gesetze.