Wie man durch Nichtsthun täglich zweihundert Thaler verdienen kann

Textdaten
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Titel: Wie man durch Nichtsthun täglich zweihundert Thaler verdienen kann
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 41, S. 596
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1858
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[596] Wie man durch Nichtsthun täglich zweihundert Thaler verdienen kann. Man zieht ’n Paar dicke Strümpfe an, setzt sich damit an einen murmelnden Bach, raucht starken Toback dazu oder gute Cigarren, bleibt so sitzen, bis es Abend wird, zieht dann die dicken Strümpfe aus und hat zweihundert Thaler darin. – „Aber das machen Sie mir erst ’mal hübsch vor!“ wird der geneigte Leser ausrufen, ehe er an diese mysteriöse Arbeit geht. Nun, hier ist das Recept.

Die californische Zeitung: „San Joaquin Republican“ vom 23. Jui sagt in einer Correspondenz: „Hier am Fraser-Flusse (im neuen Goldlande) kann Jeder täglich 150 Dollars durch Nichtsthun machen. Der Fluß enthält ungemein viel aufgelöstes Gold. So braucht man sich nur ein paar Strümpfe von Schaffell zu machen, die Wolle über Nacht mit Quecksilber zu sättigen, die Strümpfe mit der Wolle nach außen anzuziehen und die Füße den Tag über in’s Wasser zu halten. Abends schüttelt man die Strümpfe aus und für 150 Dollars Gold fällt heraus. Nur muß man eine Stromschnelle oder einen Wasserfall wählen und die Füße ganz steif und unbeweglich halten, um vollkommen erfolgssicher zu sein.“

Da haben wir’s. Ob’s nicht auch ginge, wenn man die Schafsstrümpfe ohne bewegliche Füße (die sich doch nicht bewegen dürfen) hineinhielte? Man könnte es sich dann jedenfalls noch bequemer machen und vier, sechs bis zwanzig Paar Schafsstrümpfe ohne lebendige Beine in’s Wasser stecken, um Abends von einem Diener mit Goldtressen Hunderte und Tausende von Dollars herausschütteln zu lassen.