Verwundet für die Verwundten

Textdaten
Autor: Catharina Regina von Greiffenberg
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Titel: Verwundet für die Verwundten
Untertitel:
aus: Des Allerheiligst- und Allerheilsamsten Leidens und Sterbens Jesu Christi Zwölf andächtige Betrachtungen, S. 414
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1683 (Erstausgabe 1672)
Verlag: Johann Hofmann
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Erscheinungsort: Nürnberg/Neustadt an der Aysch
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Datei auf Commons
Kurzbeschreibung: Gedicht zum Sinnbild der achten der zwölf Betrachtungen
Eintrag in der GND: [1]
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Bearbeitungsstand
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Verwundet für die Verwundten.


[414]


 Sinnbilds-Erklärung.

WAs thut ein Hirsch / wann er vom Schlangenstich
verwundet ist / und zog ihr Gift an sich?
Er eilt dahin / wo frische Quellen spritzen:
da heilt er sich / und kühlet sein erhitzen.

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Du bist der Hirsch / O Seele! dich verwundt

der Schlangen stich dort aus dem Höllen-schlund.
Was raht ist hier? ach! hin nach Salem eile.
Im Richthauß-Saal steht an der Marter-Seule
der Mose-Fels: den der Gesetzes-Stab

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hat wund gepeitscht / daß er viel wasser gab.

Dort komt / für dich / aus vielen schrunden-brunnen /
ein rohter Bach von theurem Blut gerunnen:
da trink! du wirst bald heil seyn und gesund
verwundte Seel! Er ward / vor dich verwundt.

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Aus Striemen dir Heil-ströme fliessen sollen.

Für deine Qwal / die Glut-flut ist geqwollen.
Den Geisel-streich laß dir ein Siegel seyn
der GOttes-Gnad. Dein seyn / heilt JESU Pein.
So trinke dann aus diesen Heilbrunn-fluten:

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und laß zugleich Buß aus den augen bluten.

Ja senk dich gantz in diesen Jordan ein /
Naeman du! er macht gesund und rein.