Topographia Palatinatus Rheni: Lustat

Topographia Germaniae
Lustat (heute: Lustadt)
<<<Vorheriger
Lorsch
Nächster>>>
Lützelstein
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1645, S. 58.
Lustadt in Wikisource
Lustadt in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[58]
Lustat.

Vor Zeiten Lustheim / und Lustatheim / heutiges Tages ein doppeltes Dorff / Ober- und Nieder-Lustat / in dem Ampt Germerßheim; obwolen der Johanniter Orden auch allda Güter hat. Es ist vor Jahren ein Adelich Geschlecht deren von Lustat allhie gewesen / so vor längsten außgestorben. Als auch das Rittermässige Geschlecht von Zeißkeim abgangen / und Churfürst Friederichen dem Vierdten das Lehen heim gefallen / hat er seinem Raht / Marquardo Frehero, der sich umb das gemeine Wesen mit denen außgelassenen Büchern wohl verdient gemacht / und seinen Söhnen / allda in beyden Dörffern / Güter zu Lehen angesetzt; und hatte er auch daselbst eigenthumbliche Güter / wie er selbsten part. 2. Origin. Palatin. cap. 15. fol. 79. schreibet. Es ist Lustat beruffen wegen deß Saffrans / so zu gebrauchen / und daselbst in grosser Menge wächst; wie auch der guten Knobloch und Zwiebeln halber / deren Saamen in grossem Wehrt ist / und hin und wieder verführet wird.