Topographia Braunschweig Lüneburg: Heimburg

Topographia Germaniae
Heimburg
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 111–112.
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[T53]
[111]
Heimburg.

Ist ein sehr altes vnd vestes Bergschloß gewesen / gehöret zu der Graffschafft Blanckenburg / sind jetzo nur die rudera vnd verfallene hohe Mauren davon / auff einem anmuhtigen grünen Hügel / zu sehen. Dieses Hauß / vnd die Schlösser Blanckenburg vnd Reinstein / ligen vor dem Hartze / recht in trigono oder Triangul / auff eine halbe vnd viertel Meile von einander / darauß die Grafen von Blanckenburg vnd Reinstein zu Kriegsläufften einander trefflich Beystand leisten können.

Es ist dieses vhralte Schloß Anno 1073. erobert / vnd gäntzlich ruiniret / hernacher aber gleichwol zu einem vesten Bergschlosse wieder erbawet worden / auch also biß auff den Bawrenkrieg / vor hundert vnd zwantzig Jahren / da es gäntzlich verstört vnd desolat worden / verblieben.

Es ist merckwürdig / daß bey diesem Schlosse vor wenig Jahren ein Falckonetkugel in der Mauren steckent gefunden / so inwendig ein viereckigt stück Eisen / eusserlich aber mit Bley vmbgossen / vnd gerundet [112] gewesen / mag seyn / daß vor Alters / ehe vnd zuvor man deß Eisern-Kugelgiessens allerding kündig worden / dergleichen Kugeln gebrauchet / vnd in denen / nach Erfindung deß Pulvers / vorgangenen Belagerung deß alten Schlosses Heimburg verschossen seyn.