Topographia Braunschweig Lüneburg: Bisperode

Topographia Germaniae
Bisperode
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 49.
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Bisperode.

Das Adeliche Hauß Bisperode / so im Fürstenthumb Braunschweig Wolffenbüttel / etwa eine Meile von der Statt Hamelen gelegen / heisset eigentlich Bischofferohda / ist vor Jahren von einem Bischoff von Hildeßheim außgerohdet vnd gebawet / nachgehends aber durch Vertauschung deß Ampts Steurwald / vnd anderer Güter / auff das alte Adeliche Geschlecht der von Werder / Lehnsweis transferirt worden.

Anno 1625. als der General Tilly mit der Keyserlichen Armada in diß Land kommen / auch die Armada von Hamelen ab / nach der Steinburg marchiret / ist dieses Hauß / nebst dem Dorff / wie eben die Scheure voll Korn gewesen / gäntzlichen abgebrant / vnd eingeäschert / daß auch so wenig die von dem Werder / als die Einwohner / in drey Jahren sich allda nicht haben behelffen / oder sich ein Mensch auffhalten können.

Ob auch wol so viel die von dem Werder immer haben erheben können / dieses Hauß mit Scheuren vnd Vorwercke / auch in dem Dorff die Einwohner wieder angebawet / so ist doch Anno 1638. den 2. Octob. wie der Schwedische General Lieutenant Kinge mit etzlichen Regimentern allda logirt / alle angebawete Gebäude / auch das Dorff / mit allem Korn / zum andern mahl wieder erbärmlich eingeäschert / vnd abgebrant / daß auch gedachter General Kinge kaum / wegen deß Fewers / vom Hause sich hat machen / vnd demselben entrinnen können.

Sonsten gehören zu diesem Hause vnterschiedliche Dörffer / sampt Zehendten / Pächten / vnd andern praestationibus, sonderlich aber herrlich grosse Holtzungen / die in guten Mastjahren ein ehrliches außtragen können: Ist auch zimlicher Ackerbaw daselbst / vnd das nunmehr aber eins erbawte Hauß in einer gesunden vnd zimlich lustigen gegend gelegen.