Sie saßen und tranken am Theetisch

« Wenn zwei von einander scheiden Buch der Lieder (1827) Vergiftet sind meine Lieder »
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Textdaten
Autor: Heinrich Heine
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Titel: Sie saßen und tranken am Theetisch
Untertitel:
aus: Buch der Lieder, Lyrisches Intermezzo, S. 154–155
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum: 1822–1823
Erscheinungsdatum: 1827
Verlag: Hoffmann und Campe
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Erscheinungsort: Hamburg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans der Ausgabe 1827 auf den Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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[154]

LI.

     Sie saßen und tranken am Theetisch,
Und sprachen von Liebe viel.
Die Herren, die waren ästhetisch,
Die Damen von zartem Gefühl.

5
     Die Liebe muß seyn platonisch,

Der dürre Hofrath sprach.
Die Hofräthin lächelt ironisch,
Und dennoch seufzet sie: Ach!

     Der Domherr öffnet den Mund weit:

10
Die Liebe sey nicht zu roh,

Sie schadet sonst der Gesundheit.
Das Fräulein lispelt: wie so?

     Die Gräfin spricht wehmüthig:
Die Liebe ist eine Passion!

15
Und präsentiret gütig

Die Tasse dem Herren Baron.

     [155] Am Tische war noch ein Plätzchen;
Mein Liebchen, da hast du gefehlt.
Du hättest so hübsch, mein Schätzchen,

20
Von deiner Liebe erzählt.