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     Auf stand der Herren Einer, hieß Arnold,
zu Worms war er vormalen Bischof;
St. Annon nahm er bei der Hand,
sie giengen da besonders.
Er sprach: „tröst’ dich Gottes Treu!
Dieser Flecke wird dir weggethan.
Bereit ist dir der ewge Stuhl,
und das in kurzen Stunden;
Dann bist du diesen Herren willkommen,
Jetzt magst du unter ihnen nicht bleiben.
Wie lauter der soll seyn, den sie wollen leiden,
hat Christus dir in diesem Gesicht gezeiget.
O was wartet auf dich für Ehr und Gnade!“

     Hart ging es ihm zu Herzen,
daß er wieder kehren sollte zur Erde.
Wärs nicht mit ihm zur Stunde so bewandt;
um alle Welt hätt’ er nicht geräumet das Paradiesesland.
Solch’ ist die himmlische Wonne,
an die wir denken sollen Alt und Junge.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/219&oldid=- (Version vom 1.8.2018)