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erfanden dies Bild nicht; sondern es war in hundert andern Erzählungen als gemeine Tradition gegeben. In den apokryphischen Büchern der Ebräer, z. B. im vierten Buch Esra, o)[1] liegen eben dergleichen sprechende Thiergestalten zum Grunde und auch noch in der Apokalypse sind die beiden Symbole des starken und des weisen oder listigen Thiers nach dem Zwecke des Buchs aus der alten Tradition känntlich. p)[2] Wir haben also allen Grund, bei unsern Ruinen diese beiden Bilder als Symbole der Macht und königlichen Weisheit, beide aber als Staatsbilder, anzunehmen. Die Stärke bewahrt die äußere, die Weisheit die innere Pforte des Palastes; jene ist auswärts, diese nach innen gekehret - -


Man fodre nicht, daß ich aus andern Schriften, z. B. aus dem Zend-Avesta alle Stellen



  1. o) 4 Esr. 11, 12.
  2. p) Offenb. Kap. 13.


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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 313. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_313.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)