Seite:Zerstreute Blaetter Band III 166.jpg

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es mögen Götter und Dämonen, oder Bäume, Thiere, Pflanzen seyn und was sonst zur Natur gehöret: denn eben sie führt die Fabel wirkend oder redend ein, damit sie dem Trüglichen des Beispiels, dem Mangelhaften der Parabel entweiche und uns durch diese handelnde Naturwesen die moralischen Gesetze der Schöpfung selbst in ihrer innern Nothwendigkeit zeige. Der Charakter dieser Wesen nämlich und ihr Verhältniß gegen einander ist durch die Natur bestimmt; sie handeln in diesem Charakter und müssen in ihm handeln, nicht aus Willkühr, sondern aus Notwendigkeit (εξ αναγκης) Er gehet fort durch ihr Leben und kein Geschlecht kann ihn ändern. Da er nun zugleich stark ausgeprägt und nicht wie bei dem Menschen unbestimmt, wandelbar und versteckt ist; da ihn jedermann, auch ein Kind, kennet und von Jugend auf mit dem Namen und mit der Gestalt des Gottes, des Baums und Thieres auch

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_166.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)