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Errungenschaften, oder wieder die beim Vorrücken hoch über dem Kopfe hin und her schwankenden Riesenhalme, gaben dem Wilde bereits von Weitem das Signal einer heranrückenden Gefahr. Ich erwähne dieser Details, um zu zeigen, mit welchen Chikanen die Jagd während der Regenzeit verknüpft zu sein pflegt. Um so vortheilhafter dagegen ist die trockene, wo auch der minder Geübte überall große Erfolge erzielen wird. Durchnässte und mit Sumpfmoder bedeckte Kleider, äußerste Ermattung und ein auf drei Beinen munter den Gefährten nachhüpfender Abu Manuf bildeten an diesem Tage die Errungenschaften fünfstündiger Anstrengungen.

Das auf dem Rückwege zur großen Seriba von Dumukū aus durchzogene Terrain bot mannichfaltige Abwechslung dar. 25 Minuten nördlich von der Seriba mußte man die Sumpfrinnen desselben Chors durchwaten, welchen man am Ende des Herweges von Gūrfala bereits passirt hatte. Nach weiteren 25 Minuten in NNO. erreichte man das jenseitige (östliche) Thalgehänge, welches gen O. während 8 Min. steilen Ansteigens erstiegen wurde. In der Höhe ward alsdann 1 Stunde und 5 Minuten durch hochgrasige aber trockene Steppen eine Richtung von NO. und ONO. weiter verfolgt (auch zur Rechten in einiger Entfernung zeigte das offene Land ein Ansteigen), bis ein neues Ansteigen bei Zutagetreten von anstehendem Felsgrunde statt hatte. Man ging 55 Minuten weit auf diesen Platten, welche offenbar mit den zwischen Gir und der großen Seriba gelegenen zusammenhängen und eine Art Plateau bilden, und mußte alsdann von neuem in Steppen weiter marschiren, die anfänglich trocken und steinig, nach 35 Minuten in einen Sumpf übergingen, welcher die Wasser der Genena enthält. Nach 25 Minuten in der Sumpfsteppe abermaliges Betreten etwas ansteigenden, felsigen und mit Buschwald bestandenen Terrains, auf dem eine weitere Viertelstunde zu dem Dorfe Agada führte, von welchem aus wiederum 21 Minuten allerstärksten Marsches in O., nach 4 Stunden 30 Minuten von Dumukū, zur Hauptseriba des Ghattās zurückführten.

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_145.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)