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und so schreien mitten in der Nacht, um göttliches Erbarmen anzurufen und menschliches Mitleid!…

O, käme doch niemals diese Stunde!…

Nichts ist so herzerschütternd, wie solch Schmerzensschrei, wenn er so plötzlich erschallt in nächtlicher Stille.

In Schweiß wie gebadet und leichenblaß vor Aufregung, vernahm Käthe diese Laute, so grausig, wie das Geheul eines wilden Tieres.

In die Krankenstübchen selbst wurde sie niemals eingelassen.

Man befürchtete für Käthe die Aufregung und beschränkte ihre Dienstleistungen auf Wasserholen, Krautkochen und Wäschewaschen.

Überdies hatten vermögendere Kranke die Zusicherung der Verschwiegenheit und deshalb genügten Mutter und Tochter zur Pflege.

Käthe schloß sich innig an die Kinder an, jene verlassenen, kränklichen Wesen, die den ganzen Tag im Hause herumschlichen wie junge Kätzchen ohne Mutter.

Mit aller Gewalt erwachte auch in ihr das Gefühl jedes Weibes, welches Mutter werden soll. Trotz des strengen Verbotes, die Kinder auf den Arm zu nehmen, trug sie diese in den Garten und spielte mit ihnen dort stundenlang.

Der Anblick dieser armen, zerlumpten, verlassenen und halbverhungerten Geschöpfe zerriß ihr fast das Herz. Also das war die Lage solcher Würmchen?

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 430. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/430&oldid=- (Version vom 1.8.2018)