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nicht einschlief! Ein Stück weißen Körpers, das ist alles, was solch ein Mann begehrt!…

Gleich darauf entfernte sich der Student mit dem Bildhauer, beschloß aber im Innern, bald zurückzukehren.

An der nächsten Straßenecke schon verabschiedete er sich und verschwand in einem engen Gäßchen, welches eine Art von Engpaß bildete. Von dort eilte er nach dem Atelier zurück und begegnete auf der Schwelle der soeben heraustretenden Käthe.

Als er sie hastig mit der Hand zurückhalten wollte, flüchtete sie sich ängstlich hinter die Statuen und ihr Gesicht ward vor innerer Aufregung ebenso bleich wie diese. Wußte sie doch nur zu gut, was dieser Mensch von ihr wollte, dessen Blick auf ihr wie ein Backenstreich brannte.

In wahrer Todesangst schmiegte sie sich an die stummen, kalten Steinbilder, als suche sie dort Schutz und Hilfe vor den Menschen, die sie in all ihrem Elend noch überfielen.

Tiefe Stille herrschte im Atelier.

Ohne ein Wort zu sprechen, standen die beiden eine Zeitlang einander gegenüber. Nur der Regen plätscherte an die Fenster, und immer keuchender wurde der Atem des Mannes, während Käthe, den ihrigen anhaltend und den Feind anstarrend, die Fäuste ballte, wie bereit zum Kampfe, den sie längst erlernt, wie ein heimatloses, hin und her gehetztes Wild.

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 398. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/398&oldid=- (Version vom 1.8.2018)