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Träumerisch lächelnd folgte ihr Blick den Gestalten der Mägde, die sich mit dem nur ihnen eigentümlichen Faltenwurf der Röcke in der Küche herumtummelten und nicht einmal danach fragten, was unter ihnen jenes Mädchen wolle, welches schweigend noch fast an der Schwelle stand.

Plötzlich wurde die Saaltür krachend geöffnet und herein stürzte Rosa, noch immer wiederholend: „Die Cholera bring’ ich dir, aber kein Wasser!“

Die Mägde zurückstoßend, hob sie den Rock etwas hoch und zeigte unter dem noch sauberen Kleide die vor Schmutz grauen, faltenreichen Strümpfe, als sie die Milchstraße übersprang, die ihr den Weg zur Freundin fast versperrte.

„Na, wie steht es?“ fragte sie diese, indem sie ihr das leidenschaftlich erregte Gesicht mit verweinten und halb schlaftrunkenen Augen zuwandte.

„Ich hab eine Stelle und tret sie heute an!“ erwiderte Käthe.

Auf Rosas Antlitz trat ein Ausdruck der Befriedigung. Diese Zeugin ihres Zusammenlebens mit Felix lag ihr zu schwer auf dem Herzen, um dies länger ertragen zu können. Käthe dies zu sagen, wagte sie jedoch nicht, weil sie ihr zu lieb war wegen ihrer Sanftmut und ihres freundlichen Blickes.

Jetzt aber war sie zufrieden, daß sie wieder mit ihm allein blieb in ihrem engen Stübchen, wo wirklich nicht Platz war für drei.

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/035&oldid=- (Version vom 1.8.2018)