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Dann erst schritt sie weiter und verschwand im Innern des Gebäudes.

Hinter ihr her aber erschallte der Ruf der Dame:

„Fräuleinchen, bitte, ein Glas Wasser!“

„Gleich! Gleich!“ rief sie heraus mit der gewohnten kellnerischen Betonung.

„Die Cholera bring’ ich dir, aber kein Wasser!“ murmelte sie weiter, während sie durch zwei leere Säle nach der Küche lief, in der Käthe sie schon erwartete.

Die Küche, ein heller, großer Raum mit einem riesigen Rauchfang und großen Kohlenbecken, roch ganz nach saurer Milch und glich eher einem frisch gesäuberten Viehstalle, aus dem man die Kühe herausgetrieben.

Milch in Eimern, Schüsseln und Steinkrügen, Sahne in breiten, flachen Schalen, Molken in Flaschen und Gläsern und zitternder Quark in Riesenbüchsen, umgestürzte Holzfässer unter dem Tische oder sich an den Wänden in Pyramiden erhebend, frisch gemähtes Heu voller Feldblumen, wie[WS 1] Hahnenfuß, Winden und Quendel, so bunt wie ein türkischer Teppich – diese ganze Milchwirtschaft, die gemeinsame Arbeit von Menschen und Tieren, befand sich in diesem lichten Raum. War es doch, als träten hinter all’ diesen Eimern, Krügen und Heubündeln die Umrisse jener guten, milchspendenden Tiere mit den großen runden Augen hervor und als trügen sie allen Duft der Weide und alles Geräusch beim Abrupfen der Halme mit sich herein.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: wic
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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/033&oldid=- (Version vom 1.8.2018)