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8.
III. Beweis.
c. aus des Teufels Verführung.

 Luther fährt fort:

 „Über das wirst du auch den Teufel um dich haben, welchen du nicht gar unter dich treten wirst, weil es unser Herr Christus selbst nicht hat umgehen können. Was ist nun der Teufel? Nichts anderes, denn wie ihn die Schrift nennet, ein Lügner und Mörder: ein Lügner, das Herz zu verführen von Gottes Wort und zu verblenden, daß du deine Not nicht fühlest, noch zu Christo kommen könnest;


    Welt, ja nur eine einzige Stadt oder ein einziges Dorf verhören, – wollte jeder Einwohner sagen, was er weiß: man würde erschrecken, wie sehr das Zeugnis der Welt von sich selbst und ihren Kindern mit dem Zeugnis Gottes übereinstimmt, welcher spricht: „Da ist nicht, der gerecht sei, auch nicht Einer; da ist nicht, der verständig sei; da ist nicht, der nach Gott frage. Sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig worden; da ist nicht, der Gutes thue, auch nicht Einer. Ihr Schlund ist ein offen Grab, mit ihren Zungen handeln sie trüglich, Otterngift ist unter ihren Lippen; ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit; ihre Füße sind eilend, Blut zu vergießen; in ihren Wegen ist eitel Unfall und Herzeleid – und den Weg des Friedens wissen sie nicht. Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen.“ (Röm. 3, 10–18.) – Ist aber die Welt nach Gottes und ihrem eignen Zeugnis so beschaffen, wie gefährlich muß es sein, in ihr zu wohnen? Gewiß wird sie weder Witz, noch Fleiß sparen, ihr Reich zu schirmen und zu mehren und zu ihrem eignen Wesen zu verführen, wo noch etwas zu verführen ist.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Einfältiger Beichtunterricht für Christen evangelisch-lutherischen Bekenntnisses. Kommissionsverlag der Buchhandlung der Diakonissenanstalt, Neuendettelsau 1900, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Beichtunterricht_(4._Auflage).pdf/18&oldid=- (Version vom 17.7.2016)