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Franz Werfel: Wir sind. Neue Gedichte. | |
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Sie sahen nicht Blässe und Augenstriche, –Hatte ich da das Monatliche,
Lief ich doch ein und aus.
Einst war ein Sonntag gut
Im Kino und beim Photographen …
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Nun aufgewacht und ausgeschlafen,Was ist es, daß mein Herz nicht ruht?
Der Kanarienvogel
Ich sprang von meinem Holm
In den Silberring.
Da schlugen große Uhren durchs Zimmer,
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Und oft vom FlügelKam riesige Wonne her.
Es waren Wesen da
Mit Paradiesesstimmen,
Die brachten früh mein gelbes Bad.
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Sonst kamen nur Wolken genahtUnd der Fensterbaum immer.
Einst schwebten Augen auf mich herab,
Da schwirrte ich in meinen kleinen Sand.
War müd’ und tot.
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Was bin ich noch da?
Die Schultasche
An den Kinder-Knien
Schlug ich hin und her,
Manchmal wie es schien
War ich leicht und manchmal war ich schwer.
Empfohlene Zitierweise:
Franz Werfel: Wir sind. Neue Gedichte.. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1913, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Werfel_Wir_sind_1913.pdf/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Franz Werfel: Wir sind. Neue Gedichte.. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1913, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Werfel_Wir_sind_1913.pdf/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)