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nach kurzer Zeit seinen Geist auf. Mit dem Tode des mutigen Ritters war auch der hartnäckige Widerstand der Feste Rohnau gebrochen. Die Burg wurde von den verbündeten Städten erobert und dem Erdboden fast gleich gemacht. Die Burgbesatzung metzelte man nieder. Der König von Böhmen war über die nicht genaue Befolgung seines Befehles sehr erbittert und legte jeder bei der Zerstörung der Burg beteiligten Stadt eine Geldstrafe zur Sühne auf.

Als Rest der Burg Rohnau ist heute ein kellerartiges Gewölbe vorhanden. Einige Gräber und begraste Hügel deuten darauf hin, wo einst jene Raubburg sich ausbreitete. – In der Nähe der Burgruine steht ein freundliches Forsthaus, dessen Bewohner um die Erhaltung der wenigen Trümmer eifrig bemüht ist. Bei Nachgrabungen sind verschiedene Gegenstände aufgefunden worden, so z. B. Hufeisen und Sporen. Es sind diese Fundgegenstände dem Stadtmuseum in Zittau einverleibt worden.

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Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 506. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_506.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)