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Von den einkünften der universität zu Marburg.
Zweytes haubtstück.
§. 9.

Die zur alten universität Marburg gestiftete einkünfte oder vogteyen Besage des stiftungsbriefs des in GOtt ruhenden Philipps des I., so zu Marburg den 4ten October 1540. gegeben, hat derselbe zur universität zu Marburg folgende klöster unter andern geschlagen 1.) das kogelhaus zu Marburg[1], 2.) Caldern[2], 3.) Wirberg[3], 4.) das Antoniter Haus zu Grünberg[4], 5.) das Augustiner kloster zu Alsfeld,[5] 6.) den Hainer Hof allda[6], 7.) St. Georgen bey Homberg,[7] 8.) Singlingen (Singlis)[8] 9.) den Hainer hof zu Fritzlar,[9] 10) Nordshaussen,[10] 11.) Hasungen,[11] 12.) den Hainer Hof zu Treisa[12] jedoch sind beyde letztere mit gelde abgelöset worden. Vermöge der alten universitätsrechnungen haben XIII. vogteyen zur universität Marburg gehöret

Gründliche und warhaftige erzehlung vom Marburgischen successionsstreit p. 237. num. 3.[13]

davon die rubricken der universitätsrechnungen und zwar z. e. die vom jahre 1589. zeugen: *

„Rechnung Jacob Blanckenheims über alles innemens und ausgebens der löblichen universitet Marpurgk oeconomiae
A 5

  1. Kugelhaus, Marburg-Oberstadt (Kugelgasse 10). Klosterhaus der "Brüder vom Gemeinsamen Leben". 1527 aufgelöst.
  2. Zisterzienserinnenkloster Caldern, Gemarkung Caldern, Gemeinde Lahntal, Landkreis Marburg-Biedenkopf, 1527 als Kloster aufgehoben. Vgl. Wikipedia-Artikel
  3. Prämonstratenser-Chorfrauenstift Wirberg, Gemarkung Saasen, Gemeinde Reiskirchen, Landkreis Gießen, 1527 als Kloster aufgehoben. Vgl. Wikipedia-Artikel
  4. Antoniterkloster Grünberg, Gemarkung Grünberg, Gemeinde Grünberg, Gießen, 1527 als Kloster aufgehoben. Vgl. Wikipedia-Artikel
  5. Augustinereremitenkloster zum Erlöser (Salvator) Alsfeld, Gemarkung Alsfeld, Gemeinde Alsfeld, Vogelsbergkreis. 1527 als Kloster aufgelöst und der Universität Marburg wie der Stadt Alsfeld überwiesen. Vgl. Wikipedia-Artikel
  6. Gemeint sein dürfte der Hainer Hof in Alsfeld, Gemarkung Alsfeld, Gemeinde Alsfeld, Vogelsbergkreis, bis 1527 dem Zisterzienserkloster Alsfeld zugehörig. 1540 der Universität Marburg überwiesen.
  7. Prämonstratenserinnenstift Homberg (Efze) (auch: Kloster St. Georg), Gemarkung Homberg (Efze), Gemeinde Homberg (Efze), Schwalm-Eder-Kreis. 1527 als Kloster aufgelöst. Vgl. Wikipedia-Artikel
  8. Hainaer Hof in Singlis, Gemarkung Singlis, Gemeinde Borken (Hessen), Schwalm-Eder-Kreis, dem Zisterizienser-Kloster Haina zugehörig. 1540 der Universität Marburg überwiesen.
  9. Hainaer Hof in Fritzlar, Gemarkung Fritzlar, Gemeinde Fritzlar, Schwalm-Eder-Kreis, dem Zisterizienser-Kloster Haina zugehörig. 1540 der Universität Marburg überwiesen, jedoch bereits 1578 an die Stadt Fritzlar verkauft.
  10. Zisterzienserinnenkloster Nordshausen, Gemarkung Nordshausen, Gemeinde Kassel, Stadt Kassel. 1527 als Kloster aufgelöst. Vgl. Wikipedia-Artikel
  11. Benediktinerabtei Hasungen, Gemarkung Burghasungen, Gemeinde Zierenberg, Landkreis Kassel. 1527 als Kloster aufgelöst, im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Vgl. Wikipedia-Artikel
  12. Hainaer Hof Treysa, Gemarkung Treysa, Gemeinde Schwalmstadt, Schwalm-Eder-Kreis, dem Zisterizienser-Kloster Haina zugehörig. 1540-42 zwischen Treysa, der Universität Marburg und der Grafschaft Ziegenhain aufgeteilt.
  13. Vermutlich gemeint: Anon., Gründliche Warhaffte Und Vollstendige Erzehlung wie es umb den langwierigen Marpurgischen Successionstreit und Process..., s.l. 1643. Digitalisat


Empfohlene Zitierweise:
Anonym: Von den einkünften der universität zu Marburg (1749). Müllersche Buchhandlung, Marburg 1749, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Von_den_eink%C3%BCnften_der_universit%C3%A4t_zu_Marburg_(1749).pdf/1&oldid=- (Version vom 27.2.2024)