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erhalten haben konnte, nicht einmal durch das Telephon?“

„Es handelt sich um eine Nichte von mir, der man diese sonderbare Eigenschaft zuschreibt,“ erklärte freundlich die alte Hausfrau den beiden Herren. Dann sich der neugierigen Freundin zuwendend: „Ich kann dir nicht sagen, ob es wahr ist. Neulich hatte sie den Anfall, aber den nächsten Tag war sie still und in sich gekehrt und wollte mit der Farbe nicht heraus.“

„Und wie benimmt sie sich während des Anfalls? Spricht sie aus dem Schlaf, kann man Fragen an sie stellen?“ forschte die Stiftsdame weiter.

„Ich habe sie während des Anfalls nicht gesehen, niemand hat sie gesehen. Emma läßt niemand zu ihr, während sie, wie Emma sich ausdrückt, krank ist. Emma ist wie ein Tiger!“

„Schade – hm – da hast du also gar nichts davon,“ brummte die Ronitz.

„Wovon denn?“ fragte die Gräfin Zell und rückte an der goldenen Nadel, mit der ihr schwarzes Spitzenhäubchen auf ihren grauen Scheiteln befestigt war.

„Na, von dem Besuch. Du hast doch Gina hauptsächlich eingeladen, weil du neugierig warst.“

„Nein, nein, Rosin’, du gehst zu weit,“ wehrte lachend die Freundin.

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 1, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/113&oldid=- (Version vom 1.8.2018)