bei Gölenau gelegenen Teich, wo sie bis heute noch ihr böses Spiel treiben, wogegen weder Beten noch Fluchen den Reisenden schützt.
Geht man auf dem geraden Wege von Budissin nach Neschwitz, so gelangt man, nachdem das Gasthaus, der schwarze Adler und das Posthorn passirt ist, in ein kleines Birkenwäldchen, wo man rechter Hand eine große Steinwacke gewahrt. Als dieß Wäldchen noch eine Wildniß war, welche Bären und Wölfen zum Aufenthalte diente, wohnte daselbst ein alter, heidnischer Zauberer, dem die Erd- und Feuergeister dienten. Seine Macht benutzte er dazu Schätze über Schätze anzuhäufen, an deren bloßen Anblicke er sich, gleich jenem phädrischen Drachen[1] ergötzte.
Zu gleicher Zeit lebte nicht weit von ihm ein anderer jüngerer Schwarzkünstler, dessen Befehlen nur die Wassergeister gehorchten, und der dem Meister der Gnomen und Salamander grollte, daher er ihm, wo er nur wußte und konnte, zu schaden bemüht war und endlich in bösen Herzen sogar seinen Untergang beschloß.
Einst nun trat, gleich einem Flußgotte, der Gebieter der Wassergeister in des Alten Behausung, bei dem er wider Erwarten eine freundliche Aufnahme fand. Ein Mahl, welches Erd- und Feuergeister bereitet hatten, wurde
- ↑ S. Phaedri fabul. lib. IV. fab. 19.
Heinrich Gottlob Gräve: Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz. Reichel, Bautzen 1839, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Volkssagen_und_volksthuemliche_Denkmale_der_Lausitz_077.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)