Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 004.jpg

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weniger lieb wird daher dem Erzeuger diese kleine Mühwaltung erscheinen, als wenn des guten Sohnes Rechte ihm ein murrhinisches Gefäß mit Enna’s duftenden Schatz weihte, indem er dabei gewiß denkt: Daß gesalzenes Mehl diejenigen, denen Weihrauch mangelt, opfern.

Eben so würdig einer Aufnahme schienen auch mir gegenwärtige Volkssagen und Denkmale zu seyn, wo von Erstern schon manche verklungen und über Letztere man keine Auskunft zu geben vermag – mögen sie auch immer gelehrte und gescheute Leute für abgeschmackt halten; so betrachtet sie doch ein Anderer, der in ihnen so manche geschichtliche Wahrheit erblickt, aus einem günstigern Gesichtspunkte, ja – wäre auch selbst dieses nicht der Fall – so gewähren sie wenigstens einen Hinblick auf den Charakter und die Begriffe unserer Vorfahren und beleuchten so manches Dunkle aus der Vorwelt.

Hielt es der liebenswürdige Musäus, die wackern Gebrüder Grimm, der geniale Bechstein, der lebhafte Widar Ziehnert, selbst der ernste Büsching u. a. m. nicht unter ihrer Würde in dem Sagen- und Mährchenschatz herumzukramen, so dächte ich, brauchte sich auch ein Anderer nicht zu