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dräschen beschäftiget war: er kündigte ihm den Tod an, und zerfleischte ihn auf eine so unmenschliche Weise, daß der Mißhandelte hierdurch auf immer zum unglücklichsten Krippel gemacht worden. Um die nämliche Zeit, und

9.) hat dieser Erzbösewicht bey den Krauthöfen Gräfl. Fuggerisch-Dietenheimischen Gebieths, da er mit noch 3 Kameraden von der Gräfl. Fuggerisch-Kirchbergischen Streife verfolget wurde, einen herrschaftlichen Jäger vorsetzlicher Weise um das Leben gebracht.

10.) Als er in dem Allgäw der auf ihn andringenden Fürstl. Kemptischen Streife weichen mußte, hat er bey der Brücke zu Schliengen auf die daselbst postirten irrseischen Soldaten und Bauern Feuer gegeben, und ihre Wachhütte in Brand gestecket.

Im Jahre 1769.

     Unterstund sich Hiesel

11.) den hochfürstl. Forstmeister zu Frankenhofen, Johann Conrad Hasel, und dessen Knecht Johann Unsorg in dem Wald mit gespanntem Gewehr anzuhalten, mit Hieben und Schlägen auf das äußerste zu martern, und, nachdem er selbige über eine Viertelstunde bis auf den Tod gepeiniget hat, endlich ihrer Kugelbüchsen, und Seitengewehre zu berauben.

     Eben auf diese Weise wurde

12.) Anton Mösel Jäger von Reichartshausen bey dem Scheppacher Hofe zugerichtet; indem er nicht nur allein durch des Hiesels boshafte Gesellen zu Boden geworfen, und derb angeprügelt, sondern auch von dem Hiesel selbst bald mit dem gespannten Stutzen, bald mit entblößtem Seitengewehr unter den förchterlichsten Ausdrücken in die augenscheinlichste Todesgefahr versetzt worden.

13.) Hat Hiesel nicht nur allein dazu geholfen, wie ein kaiserl. königl. Werbsoldat zu Binswangen von dem baierischen Hansel durch einen Hieb an dem Kopf verwundet worden, sondern auch

14.) auf den daselbstigen burgowischen Zollner unter den schändlichsten Schmäh- und Drohworten seinen Stutzen angeschlagen, und

15.) eben daselbst auf die gegen ihn ausgeschickte Streife Feuer gegeben.

     In der nämlichen Gegend hat selber mit seinen Kameraden

16.) den allhiesigen Furierschütz Joh. Michael Brenner auf der offentlichen Straße umrungen, durch den an ihn gehätzten Hund zu Boden

Empfohlene Zitierweise:
unbekannt: Urgicht und Urtheil des in der Hochfürstlichen Residenzstadt Dillingen durch das Rad hingerichten Mathias Klostermayer oder Landverrufenen Erzbösewichts des Baierischen Hiesel.. Verlegts Johann Leonhard Brönner, hochfürstl. Bischöffl. akademischer Buchdrucker, Dillingen an der Donau 1771, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Urgicht_und_Urtheil.pdf/5&oldid=- (Version vom 13.12.2023)