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sicher wegfangen könnte, wenn sie hinauf laufen wollten. Er ließ daher aus zwey Theilen Pech und einem Theile Leinöl einen solchen Vogelleim kochen, legete um jeden Baum einen drey Finger breiten Streif Papier, band ihn mit einer Weide oder Hopfenranke vest, und strich darauf rings herum, einen Finger breit, mit einem Pinsel, etwas weniges; er wiederhohlte dieses alle 3 Tage, und fand zu seinem Vergnügen diese Obstfeinde bis Ende Novembers täglich in Menge gefangen. – Dieses munterte mich auf, das nämliche zu versuchen. 1789, zu Anfang des Octobers legte ich um 64 meiner besten Bäume Papierstreifen, drey Finger breit, rings herum, band sie mit eingeweichten Hopfenranken vest, und sotte aus 8 Loth Pech und 2 Loth Öhl einen zähen gut klebenden Leim. Den 12 October strich ich zum erstenmahl denselben auf, und hatte den 13. 14. und 15. Octob. schon 60 Stück Weibchen und 40 Stück Männchen gefangen. Einige Weibchen hatten auf das Papier, wo sie klebten, kleine hellgrüne Eyer gelegt. Ich strich von drey zu drey Tagen frischen Leim auf, und nahm allemahl vorher mit einem Messer die gefangenen ab, strich sie auf einen halben Bogen altes Papier und verbrannte sie zu Hause

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Sr.: Über die Blüthraupe in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 730. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_die_Bluethraupe.pdf/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)