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um der Mutter Schmerzen zu machen. Dies schändliche Gewerb trieb man eine lange Zeit, bis man endlich denselben niemal mehr vorzuzeigen geboten hatte.

Beispiele dieser Art sind sehr vielfältig lächerlich und auffallend, aber es ist besser, sie werden vergessen, damit die Nachwelt sich nicht über dergleichen Ungereimtheiten zu ärgern hat, und daher lassen wir den Vorhang über diese Szenen nieder!



Neunter Brief.

Ich eile zu dem Bilde eines Gegenstandes, von dem des Menschen Wohl größtentheils abhängt, nämlich zu dem der Religion. Wer nur obenhin die Geschichte studieret hat, sieht leicht ein, welche Greuel unter den Menschen durch Religionsbegriffe entstanden. Die Kirchen-Reformation unsers redlichen Luthers mag dir zum Beispiele dienen. Findet man wohl in den Jahrbüchern der Menschheit ähnliche Auftritte? Wäre jeder Fürst mit den

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Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/74&oldid=- (Version vom 22.11.2023)