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in großem Ansehen. Du kennst ja seine Meditationen über euren hochberühmten Leyser, seine gelehrten Anzeigen, Fortsetzung der Schottischen juristischen Litteratur u. s. w. Dies sind Werke, woraus man seinen unerschöpflichen Geist beurtheilen kann, woraus man sieht, wie sehr er die römische Terminologie hasset und alles auf deutschen Fuß zu bringen sucht. Er ist übrigens sehr lustig, hat seine jungen Jahre auf alle Art genossen, aber auch schon sehr vieles auf der Welt gelitten. Von diesem Manne kannst du nun schon schließen, daß man hier auf das juristische Studium sehr bedacht ist, welches du auch noch weiter vernehmen wirst, wenn ich von den übrigen Lehrern rede. – Aber die hiesige Universität bekam einen sehr großen, sehr empfindlichen Stoß durch die Beförderung Frank’s, Prof. der Reichsgeschichte und des deutschen Staates, zum Reichs-Referendar. Er ist ohne Vergleich der erste Publizist im katholischen Deutschlande, und viele Protestanten werden ihm den Vorzug auch nicht streitig machen. So froh ich über die Beförderung dieses Mannes war, so sehr bedauerte ich den Verlust der Universität. Er trug seine Lehren stehend auf dem

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Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/44&oldid=- (Version vom 22.11.2023)