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Die hiesigen Lande sind im Vergleich mit andern stark bevölkert; sie zählen ohngefähr 330 tausend Einwohner; davon kommen der Stadt Mainz allein nach Schlözer 27,000, nach den neuesten Berechnungen aber 38,000 Seelen zu gut.

Die Manufakturen und Fabriquen sind nicht sehr beträchtlich, wenn du die Wollen- und Leinen-Manufakturen in Kronenburg, die Rothgerberei Fabrique ohnweit Hofhaim, die Glashütte zu Lohr, und die Porzellan-Fabrique zu Höchst ausnimmst; diese liefert schönes Porzellan, das besonders von weitem gut in’s Auge fällt.

Mainz hat ohnstreitig in Rücksicht auf Handel eine günstige Lage; die beiden Flüsse, welche sich hier vereinigen, und das Stappelrecht mögen dieses erweisen. Doch will es damit noch nicht recht fort, wovon besonders die vielen Zölle, und die Reichthümer des Adels und der Geistlichkeit Hindernisse seyn mögen. Doch hat man sich in den letztern Jahren ungemein angelegen seyn lassen, den Handel blühend zu machen. Er besteht hauptsächlich in dem Absatze der einheimischen Weine, wovon jährlich allein über 1000 Stücke nach Holland verführet werden. Der

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Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/24&oldid=- (Version vom 23.11.2023)