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mit einer Urne, die die Asche von Drusus Herzen umschloß, und mit einer goldnen Eichel ausgezieret gewesen seyn, davon: das goldne Mainz. Indessen ist es noch nicht ausgemacht, ob dieser Thurm sich eigentlich aus jener Epoke herschreibe; ich zweifle sehr daran. Wenigstens kömmt seine Bauart mit den Wasserleitungen zu Zahlbach nicht überein. So viel ist gewiß, daß dem Andenken des Feldherrn, in dieser Gegend ein Denkmal errichtet worden; ob es aber dieses unregelmäßige Gebäude gewesen, hat noch niemand bewiesen. Der Römer liebte die Pracht, und gewiß würde er auf ein Denkmal dieses Helden, den er liebte und ehrte, alles gewendet haben. Mir fällt es aber nicht ein, wie man einen solchen Steinkoloß habe auszieren können. Er drohte vor einiger Zeit dem Einsturz; dies zu verhindern, ließ man ihn mit einer neuen Mauer unterstützen.

Uebrigens sind für den Geschichtsforscher die unzähligen Grabschriften und andere Gelegenheits-Inschriften der Römer noch merkwürdig. P. Fuchs liefert uns in seiner alten Geschichte von Mainz ein vollständiges Register davon. Ich selbst sah zween

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/16&oldid=- (Version vom 18.7.2023)