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sie, Turniermarkt geheißen, daraus sey in der Folge Thiermarkt entstanden. Dieser Platz ist noch immer der luftigste in der Stadt. Man spricht, die Kammer sey gesonnen, ein neues Schauspielhaus daselbst aufzuführen; es kommt aber darauf an, ob die benachbarten Großen, denen die Aussicht dadurch benommen würde, dieses zugeben werden. Die große Bleiche wirst du aus dem 13ten Briefe kennen. Das Höfchen ist sehr eng, man vermißt daselbst die freie Luft. Ich für meinen Theil mache lieber einmal einen Gang ins weite Feld, als daß ich mich von Häusern umschließen lasse. Der sogenannte Speißmarkt ist noch einer der schönsten Plätze, und giebt der daran gelegenen Domkirche ein ungemein gutes Ansehen. Sonst giebt es hier noch verschiedene Gärten außerhalb der Stadt, die dem Spatziergänger viel Angenehmes darbieten. Gern besuchte ich Morgens das sogenannte kleine Schwallbach in der großen Allee, wo man, so wie auf berühmten Bädern und Gesundbrunnen, die Wasser-Cur trinkt.


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Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/139&oldid=- (Version vom 22.11.2023)