Seite:Ueber Mainz (1792).pdf/138

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Maaße auf sie fortgeerbt. Ich verließ diesen Ort unwillig und kam zum botanischen Garten, der einige hundert Schritte von dem Ufer des Rheins liegt. Der Kurfürst hat ihn mit beträchtlichen Kosten anlegen lassen, und ich muß gestehen, man findet darinnen eine große Mannigfaltigkeit von Pflanzen. In Sommers Zeiten wird er stark von den hiesigen jungen Aeskulapen besucht, denn hier wird ein Kollegium über die Botanik gehalten. Dank, heisser geflammter Dank dem Regenten, der durch solche wohlthätige Anstalten das Wohl seines Landes zu befördern sucht.

Noch verdienen angemerkt zu werden, die Spatziergänge nach Weissenau in Süden, und nach Zahlbach in Osten der Stadt. Beide Dörfer werden von den hiesigen Einwohnern, so wie die Schiffbrücke, sehr stark besucht.

Unter die vorzüglichen Spatziergänge innerhalb der Stadt rechne ich die große Bleiche, das Höfchen und den Thiermarkt. Einige wollen den Ursprung des Namens dieses letzten Platzes von dem Turnier herleiten, das in der Epoke Dieters von Isenburg daselbst gehalten worden. Er habe anfangs, so sagen

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/138&oldid=- (Version vom 22.11.2023)