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etwas besseres erwartet; doch das kannst du dir leicht enträthseln, warum man in dem Orte selbst den Wein nicht rein bekömmt. Die besten Gattungen werden meist von den Einwohnern verkauft und weggeführt und die schlechtern zurückgehalten. Hochheim selbst gehört dem Mainzer Domkapitel, und mag ihm jährlich eine ansehnliche Summe abwerfen.



Dritter Brief.

Schwerlich findet man eine Stadt in Deutschland, die so viele römische Alterthümer aufzuweisen hat, als Mainz. Jahrhunderte vergiengen, Völker entstanden und verschwanden, und noch trotzen diese Ueberbleibsel der römischen Größe der Vergänglichkeit. Die Wasserleitung ohnweit Zahlbach giebt uns einen Beweis davon. Ehrfurcht und Staunen erfüllten mein Herz, als ich das erstemal zu diesem kühnen Werke eines römischen Jünglings wanderte. Drusus feuriger Geist ward dazu erfordert, um auf

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/10&oldid=- (Version vom 18.7.2023)