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Verfasser ihre Acta Lipsiensium Academica ans Licht gegeben. Er scheinet es vielleicht übel genommen zu haben, daß wir ihm die Materie von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern weggenommen. Denn sonst würde er uns keiner Ruhm-Begierde beschuldiget haben, als ob wir bloß aus Verlangen nach Ruhm u. Ehre diese schwere Arbeit vorgenommen hätten. Inzwischen sind wir über den Anblick der Gräber nicht erschrocken, sondern mit gutem Glück zu denselben hinab gestiegen. Nun kommen wir von solchen wieder zurücke und sind dessen wohl eingedenck, wessen wir erinnert worden. Ob wir aber gleiches Schicksaal gehabt, als Orpheus ehemahls, da er seine Eurydicen aus der Höllen gehohlt, und selbige, ehe er sichs versehen, wieder verlohren, mögen andere beurtheilen. Denn der Geschickligkeit unsers Censoris trauen wir hierinne gar wenig zu. Er ist zur Leyer gebohren und kan durch nichts, denn wohlklingende Stimmen in Zufriedenheit gesetzt werden. Du aber, geneigter Leser, lebe wohl und bleibe unsern Studiis gewogen.