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mit seinen evangelischen ältern, damals geflüchteten Brüdern zugleich regierende Graf, Johann Dieterich, welcher zu der Römischkatholischen Kirche getreten war, und von Mainz unterstützt, für sich und seine Glaubensgenossen gleiches Recht mit den Evangelischen an der Kirche zu haben behauptete, das Simultaneum in ihr ein. Nach dem Westfälischen Friedensschluß wurden zwar die Katholischen durch Commissarien aus Mainz und Darmstadt im J. 1649 wieder ausser Besitz gebracht; sie fanden aber demohngeachtet aufs Neue Mittel unter dem Vorgange des Grafen Ferdinand Karls im J. 1651 dazu zu gelangen; so daß sie seitdem alle Tage nach geendigtem Frühgottesdienste der Lutheraner, eine Messe auf einem besondern Altare in einem Bezirk des Chors zu halten pflegen.

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 In diesem Chor der Kirche befinden sich mehrere ansehnliche Monumente sowohl der alten Grafen von Wertheim, die mit Michael III. im J. 1556 ausgestorben sind, als auch des nach diesem regierenden Schwiegervaters, des Grafen Ludwigs von Stollberg-Königstein, und seiner drey Töchter und deren Gemahle, die sämmtlich nach ihm zum Besitz