Imperij Romano Germanici, Eberh. de Weihe de foederibus, Encaen. Ratisbon. Martini Zeilleri Reyßbuch durch TeutschLand 1. vnd 2. Theil / der zu Regenspurg Anno 1599. gedruckten Verzeichnuß der vornembsten Sachen / so sich allhie begeben / vnd geschriebenen Relationen / vnd Verzeichnussen / auch in Newlichkeit gedruckten Informationen, vnd Schrifften.
Ist eine Statt in Ober-Bäyern / in die Fürstlich Mönchische Regierung / sampt dem Landgericht / vnnd was deme incorporirt ist / gehörig. Ligt an der Sala / so in die Saltza kompt / nahendt Berchtolsgaden / Hellel / vnd Saltzburg / allda das Saltz theils gemacht wird / theils von Natur auß der Erden quilt vnnd wächst / oder gegraben wirdt. Vnd ist allda ein Saltzbrunn / auß welchem das Saltzwasser von dem süssen Wasser abgesondert / in küpfferne Oefen / oder Häfen / gethan / vnd außgekocht / vnnd ein recht saltzig / trucken / vnnd weiß Saltz wirdt. Diß bringt ein grossen Nutz vnd Zoll ein / vnd gehet ein Saltzweg biß an die Isar / von dannen man in Francken / Schwaben / Grawbündten / Schweitzerland / vnnd biß an den Rhein / Saltz führet; wie Aventinus im 6. Buch bezeuget. Anno 1515. verbrann diese Statt bey liechtem Tag gar auß. Die Augspurgische Chronick sagt / daß zweyhundert Menschen verbronnen / vnd in den Gewölbern erstickt seyen. Es hat allhie ein Closter der Regulirten ChorHerren S. Augustini / zu S. Zenone / in welchem die von Haßlang begraben liegen. Besiehe von solcher Probstey tom. tert. Metrop. Salisburg. folio 505. seqq.
Insgemein Reinartshofen / ein verschlossener Fleck in der PfaltzNeuburg / allda die Käyserischen auff die Fütterung außgegangene Reutter / als ihr Armee Neuburg angreiffen wolte / den sieben vnd zwantzigsten Maij Anno 1633. von den Schwedischen / so zu Thonauwerd eilends zusammen kamen / Schaden gelitten: Es verliessen auch hierauff die Käyserischen die Belägerung Neuburg. Sihe oben Neumarckt.
In der Obern Pfaltz zwo Meylen von Wald-München / vnd bey sieben Meilen (wie Caspar Augustinus, in seiner Augspurgischen Reyßtafel / meldet) von Regenspurg gelegen. Ist ein Stättlein / vnd der Zeit Chur Bäyrisch. Anno 1641. habens die Schwedisch-Bannierischen eingenommen.
Diß ist ein Ertzbischoffliche Residentz-Statt in dem Labaocensischen Göw / an der Igonta, oder Saltza gelegen / die vor Zeiten Hadriana, Juvania, vnd Juvavia, vnd zu Teutsch Helffenburg / oder Helffenberg geheissen. Vnnd wirdt diese Statt vor deß Käysers Hadriani von Theils; von andern aber vor deß Käysers M. Aurelij Antonini, Colonia, (weilen für beede Stein vnnd Schrifften verhanden seyn /) vnd die Vestung / oder das auff dem Berg gelegene / vnd fast vnüberwindliche Schloß allhie / für das alte Castrum Juvaviense gehalten / allda ein sehr schöne alte / vnd hohe ehrine Statua zu sehen / so man für deß Antinoi hält / welcher dem Käyser Hadriano sehr lieb gewesen / die folgends von einem Bawren außgegraben / vnd von dem Cardinal vnd ErtzBischoffen allhie / Herrn Matthaeo Langio von Wellenburg / dahin gesetzt worden ist. Aventinus vermeynt / daß zun Zeiten Hertzog Diethen deß Dritten in Bäyern / vnnd deß H. Ruperti, als die Saltzbrunnen wider gefunden worden / der Fluß den alten Nahmen Juvavia verloren habe / vnnd Saltza / wie auch nachmals die Statt selbsten Saltzburg genandt worden seye. Dann es ist die alte Römische Statt Juvavia im Jahr Christi 476. von den Heydnischen Teutschen / sie seyen nun Heruli, OstGothen / Thüringer / Tureilinger / Nariseer / vnd Seyrer / oder andere / vnnd ihr Heerführer / König Vidomar / oder Odoacer / gewesen / verhergt / zu
Matthäus Merian: Topographia Bavariae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1644, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Bavariae_(Merian)_161.jpg&oldid=- (Version vom 24.7.2019)