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Es war schon im Oktober, ein heller, wundervoller Tag, und wir spielten in unserem Garten ein von uns selbst erfundenes, aber freilich nur einmal gespieltes Spiel: „Bademeister und Badegast.“ An der Gartenthür standen Tisch und Stuhl, auf welch letztrem der Bademeister saß und gegen gesiegelte Marken Zutritt gewährte. War diese Marke gezahlt, so schritt der Badegast über eine auf Holzkloben liegende Bretterlage hin und kam schließlich an den Badeplatz. Dies war ein vorher gegrabenes riesiges Loch von wenigstens 4 Fuß im Quadrat und eben so tief. Das Wasser fand sich von selbst, denn es war Grundwasser, und in diesem Grundwasser stapften wir nun, nach Aufkrempelung unserer Hosen und wie in Vorahnung der Kneipp’schen Heilmethode, glückselig herum. Aber nicht allzu lange. Meine Mutter hatte, vom Wohnzimmer meines Vaters aus, diesen Badejubel beobachtet und aus Gründen, die mir bis diesen Augenblick ein Geheimniß sind, entschied sie sich dahin: „daß hier ein Exempel statuirt werden müsse.“ Hätte sie sich der Ausführung dieses Entscheids nun selber unterzogen, so wäre die Sache nicht schlimm gewesen, die Hand einer Mutter, die rasch dazwischen fährt, thut nicht allzu weh; es ist ein Frühlingsgewitter und kaum hat es eingeschlagen, so ist auch die Sonne schon

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Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Berlin: F. Fontane & Co., 1894, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Fontane_%E2%80%93_Meine_Kinderjahre.djvu/252&oldid=- (Version vom 1.8.2018)