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Zog auf einem Eselein
Selbst der Christ in Salem ein.

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Darum wehe dir, du Bauer,

Wenn du also grausam bleibst,
Und dein Thier so schrecklich stäupst!
Wehe, wenn kein heil’ger Schauer
Dir durch alle Adern fährt,

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Da dich ein Legendendichter

Warnend als ein Sittenrichter,
Jetzt in Liebe noch belehrt.
Wirst du mir nicht folgen eben,
Werd’ ich meinen Fluch dir geben.“ –

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Als der Bauer dieß vernommen,

Stieg er flugs von seinem Thier,
Und der Zorn verging ihm schier,
Und er sagte, ganz beklommen:
„Lieber Esel, ach, vergib

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Mir die Schläg’, dem Herrn zu lieb,

Denn ich habe nie gemeint,
Daß du hättest[1] solchen Freund!“ –



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Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_327.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)