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Und gießen der Liebe unendliche Lust

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In der Mädchen und Jünglinge glühende Brust.


 *

Den Jüngling reißt ein heißes Streben
Schon frühe weg vom Vaterhaus.
Er geht allein ins wirre Leben
Voll Hoffnung und voll Muth hinaus.

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Es treibt ihn rastlos in die Ferne,

Und was er hat, genügt ihm nie;
Weit hinter die entferntsten Sterne
Trägt kühn ihn seine Phantasie.

Doch stillt er nicht des Herzens Sehnen,

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Wird auch des Wissens Durst gestillt.

Er weinet einsam heiße Thränen,
Er findet nicht das theure Bild,
Das oft in stillen, heil’gen Träumen
Des Knaben keuschen Sinn entzückt: –

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Ach, in der Schöpfung weiten Räumen

Schlägt ihm kein Herz, das ihn beglückt.

Da will er muthig denn entsagen,
Und kehrt in’s Heimathland zurück.
Kommt’s nicht von selber dir, erjagen

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Läßt nimmer sich der Erde Glück. –
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_242.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)