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Auch Ixion, Tityos auch erwehrte
Sich des Lächelns nicht, und ein wenig trocken
Stand die Urn’, als du mit Gesang entzücktest
Danaus Töchter.

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Lyde soll mir hören vom Gräu’l der Jungfrau’n

Und bekannter Strafe, vom leeren Faße,
Wo am Bodengrunde das Wasser schwindet,
Und vom Verhängniß,

Das auch spät im Orkus der Schuld noch harret.

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Ha, verrucht! (Was konnten sie größers freveln?)

Ha, verrucht! Sie konnten mit hartem Eisen
Morden die Freier.

Eine nur von Vielen, der Hochzeitfackel
Werth, betrog den schwürevergeßnen Vater

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Ehrenvoll, die bis auf die fernste Nachwelt

Rühmliche Jungfrau.

Auf, so sagte sie zum vermählten Jüngling,
Auf, daß dich nicht finde der lange Schlummer,
Wo du nichts dir fürchtest, betreug den Schwäh’r und

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Schreckliche Schwestern


Die, wie Löwenmütter die jungen Kälber,
Einzeln, ach, sie schlachten! doch Ich, die sanfter
Fühlt, als sie, will weder dich morden, noch im
Zimmer dich halten.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_090.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)