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Rollen von Yßni der Zeit Teutscher Schuelmeister in Bibrach. Gott geb, daß der Knab wohl lerne. Amen. Der verleihe ihme darzu Gnad, Segen und seinen guetten Heiligen Geyst. Amen.

Ist Ao. 1635 in Memmingen gestorben.

Zue Bibrach eine Zeit lang ohne Dienst verblieben.

Zue Bibrach habe ich mich eine Zeit lang ohne Dienst ufgehalten und immerzu uf einen Frieden gehofft. Weil aber die Nahrung klein, habe ich mich aldorten, so guet ich gekönt, ohne Dienst ufgehalten bis Ao. 1632 im Dezember, hernach uf Ulm gezogen.

Uf Ulm gezogen 1632.

Den 28. Dezember 1632 bin ich mit meiner Hausfrauen und zwei Kindern Namens Hans Conradt und Hans Philipert von Bibrach wekh und naher Ulm gezogen, weil mir schon zuvorhero der Beisytz aldorten ist vergunt gewesen. Habe mich auch ohne Dienst aldorten ufgehalten bis Ao. 1633 im September.

Harffen Schlagen.

Indessen ist meine Verrichtung wenig gewest und habe ich zur Kurzweil etwas wenigs lernen uf der Harffen spielen.

Zum Schwedischen Cammer-Commissario verordnet worden. 1633.

Den ersten September 1633 habe ich uf Angeben des Herrn Generalcommissari von Offenburg von den Herrn Cammerräthen zu Augsburg ein Patent und Instruction empfangen mich der Cammergüeter (welche sie für caduce hielten) und deren intraden anzunemmen. Haben mir monatlich nicht mehr als fünfzig Reichsthaler oder sampt dem Raisgelt monatlich Einhundert Gulden versprochen.

Posaunen und Geigen.

Weilen aber anfangs wenig zue verrichten war, habe ich zu Ulm anfangen bei Herrn Tobiae Eberlin die Posaunen lernen blasen. Weil es mir aber im Leib nicht recht thun wollen und auch nicht jedermanns Ding, hab ich müessen unterwegs lassen, desgleichen den Zinckhen. Indessen habe ich mich (weil mir ao. 1631 im September alle meine Instrument zu Yßni verbrunnen) widrum um einen Chor (oder 4) Geigen umbgesehen und mich in denselbigen sovihl die Zeit zugelassen, auch nur von mir selber durch Gottes Gnad uns sonsten ohne Lehrmeister geschehen können, exerciert.

Nicht lang Cammercommissarius verblieben.

Nachdem die Stadt Bibrach den 15./25. Marty Ao. 1634 von Ihr. Exz. Herrn Schwed. Veldtmarschl. Gustav Horn ist occupiert worden, hat mir Hr. Generalcommissario von Offenburg unterschiedliche Commissionen

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Hans Conrad Lang: Tagebuch des Hans Conrad Lang. Isny 1930, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_H_C_Lang_24.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)