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Caspar Hiller, Pfarrer alhie. Gott der Allmechtig wolle allerseits sein Göttlichen Segen verleihen und mittheilen. Amen.

Adi. Mittwochen zue Abend den 2. April Ao. 1628 zwischen 4 und 5 Uhren hat Gott der Allmechtig zu Seiner Göttlichen Gnaden aus disem Betrüebten Jammerthal abgefordert Meinen Stiefvatter Jerg Laubern, ist 7 Tag krank gelegen, hat mit meiner Mueter gehauset 1 Jahr weniger 3 Wochen.

Der Allmechtig Gott welle Ihme am Jüngsten Tag ain fröliche Auferstehung, und uns Allen, und ainem jeden zu seiner Zeit in Christo Jesu ain Seeliges End verleihen. Amen.

Adi. 2. Februarii Ao. 1627 Ist meine Hausfrau, Waltpurga Sorgin uf Memmingen von wegen Tuoch auszuesetzen.

Adi. Neu St. Hansen Tag den 14./24. Junj 1627 am Donnerstag Nahmitag hat es mer dann 1 Stund und sovihl in die Alpen geschneyt, daß man willens gewest zuvor in die Alpen zu fahren. Aber wegen Schnee, so in den Alpen gefallen, nit hat hinein künd bis in 8 Tag, nach dem neuen St. Johanni. Und wer im Bregenzer Wald das Vih in den Vorsässern gehabt, der hats (wegen neu, ain Tag oder 3 vor St. Hans Tag, drinnen gefallnen Schnee) wider müessen haim treiben. Gott geb hernach desto besseren Herbst. Amen.

Hans Conrad im Wassermann geboren.

Montag morgens zwischen 1 und 2 Uhren, den 8. Octobris Ao. 1627, hat der allmechtig Gott mein liebe Hausfrauen mit einem jungen Sohn erfreuet, ist gleich am morgen umb 8 Uhren in unserer Pfarrkirchen getauft worden durch den ehrwürdigen Herren Caspar Hiller Pfarrer, und ist sein Nam genent worden Hans Conrad. Sein Göttin war Jkr. David Erberz. An Statt der Frau Gotta (welche war Frau Barabara J. Christoph Eberzen Seelig Wittib) ist da gewesen Frau Martha Eberzin und weil ich nit alhie war, war an meiner Statt Vöter Hans Purkweger. Gott geb sein Gnad und Segen, daß es ain frommes und gehorsames Kind werde. Amen.

Hans Conrad gestorben.

Mein lieber Sohn Hans Conrad, so hieneben verzeichnet, ist den 6. November Ao. 1635 krank worden in Memmingen, und den 8. deto gestorben, hat gar ein sanftes End genommen, ist ein frommer, gottesförchtiger, gehorsammer Jüngling gewesen. Ist alt worden 8 Jahr, ein Monat. War sein tägliches Gebet:

Leb ich, so leb ich meinem Gott, Sterb ich, so hört auf all mein Noth,
Laß mich nun immer tragen hin, bei Gott Ich wohl bewahret bin.
Amen.

Der Allmechtige Gott verleihe ihme am großen Tag eine fröliche Auferstehung, uns allen aber, jedem zu seiner Zeit, ein Seeliges Sterbestündlein. Amen. In Christo Jesu Unserem Herrn.

Empfohlene Zitierweise:
Hans Conrad Lang: Tagebuch des Hans Conrad Lang. Isny 1930, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_H_C_Lang_12.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)