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Der Himmel, und Eure Herrlichkeit, mögen die Vollkommenheiten und Fehler derselben einsehen; denn was mich betrift, so bekenne ich meine gänzliche Unwissenheit über diese Materie; und wenn auch gleich alle Welt eben so unwissend seyn sollte als ich, so besorge ich doch nicht, daß ich um dieser Ursach willen, das Buch destoweniger werde absezen können; der berühmte Namme Eurer Herrlichkeit, welchen ich mit Capitalbuchstaben vordruken lassen, wird mir stets eine Ausgabe verkaufen helfen: Ja ich wünschte mir so gar, um ein vornehmer Rathsherr zu werden, weiter nichts, als ein Patent für die Freyheit, Eurer Herrlichkeit einziger Dedicator zu seyn.

Izo sollte ich mich als ein solcher, des Rechts bedienen, Eurer Herrlichkeit ein Verzeichniß Dero eigenen hohen Tugenden, und Verdienste zu übergeben, und mich zu gleicher Zeit unwillig bezeigen, Dero Bescheidenheit dadurch zu verlezen. Vornemlich sollte ich Dero großmüthige Freygebigkeit gegen diejenigen anpreisen, welche bey ihren vortreflichen Talenten dennoch nicht viel zum Besten haben, und unter der Hand Denenselben deutlich zu verstehen geben, daß ich mich selbst hiemit meynete. In der That war ich auch eben im Begrieffe diesen gewohnten Weg einzuschlagen, und zu dem Ende hin, etwa ein paar hundert Zueignungs-Schriften zu durchlesen, um mir daraus eine gute Anzal von allerley Lobsprüchen abzuschreiben, damit ich selbige Eurer Herrlichkeit beylegen könnte. Allein ein gewisser Zufall hat mich davon abgehalten: Denn als ich von ungefehr

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/38&oldid=- (Version vom 1.8.2018)