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nicht unterschieden waren, wol aber der Grösse und den Graden nach. Es scheinet, daß diese bloß die Tyrones oder Schüler der erstern waren; weil sie aber ihre besondere Verrichtungen hatten, so wird ihrer öfters als einer eigenen Sekte gedacht. Die Uebung dieser jungen Studenten bestand meistens darinn, daß sie die Schaupläze fleißig besuchten, und sich gewöhneten die Fehler in den Schauspielen auszuspähen, welche sie sich denn wol merken, und ihren Vormündern ordentliche Rechnung davon ablegen mußten. Durch diese kleine Kurzweil wurden sie gleich den jungen Wölfen eingehezet, und endlich wenn sie herangewachsen, so hurtig und stark, daß sie auch das gröste Wild niederreissen konnten; denn die Alten so wol als auch die Neuern haben angemerket, es habe ein ächter Criticus die Eigenschaft mit einer Hure und einem Rathsherrn gemein, daß sie ihren Character, oder ihre Natur niemals ablegen, und daß ein graubärtiger Critikus ehedem gewiß eben derselbe gewesen, da er noch ein Gelbschnabel war, so daß seine izige Vollkommenheiten anders nichts als die verbesserten Talente seiner Jugend seyen. Gleich dem Hanf, von dem uns die Naturkündiger sagen, daß er die Kraft zu erstiken schon habe, wenn er auch bloß im Saamen genommen werde. Ich halte dafür, daß man die Erfindung oder wenigstens die Verbesserung der Prologorum in den Komödien, diesen jungen Criticis, deren Terentius öfters unter dem Namen Malevoli ehrenhafte Meldung thut, zu danken habe.

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Mährgen von der Tonne. [recte: Orell in Zürich], Hamburg und Leipzig 1758, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Maehrgen_von_der_Tonne-1758.djvu/134&oldid=- (Version vom 1.8.2018)