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dringt ihr Glanz zu Dir, eine höhnende Lockung des Unmöglichen, eine vorwurfsvolle Anklage unsühnbarer Schuld.“

Also die Unterlassung von Buhlereien, denn das bedeutet doch die Spielerei mit den schüchternen und trotzigen Augen, ist Unterlassungssünde, welche der frivole Schreiber als unsühnbare Schuld bezeichnet. Und dieser Bußtag war der erste nach den Attentaten; der erste, nachdem in furchtbaren Freveln die Wunde unseres Volkes aufgebrochen war. Ist solch ein Artikel nicht selber ein Attentat auf die Sittlichkeit und Religion?

Im August d. J. war hier in Berlin die lutherische Conferenz versammelt; die Art, wie das Berliner Tageblatt darüber redete, war durchaus ordinär und gehässig.

„Nun saß die erlesene Streitschaar des Himmels auf den Rohrstühlen – eine stattliche Zahl, sie ging in die Hunderte. Welche Fülle salbungsvoller, scheindemüthiger, kampflustsprühender theologischer Gesichter! Neben der ländlich zugeschnittenen Figur des simplen Dorfpastors der schlankgebaute „Streber“ mit dem elegant gestutzten Backenbart, neben dem corpulenten, gutmüthig dreinschauenden Superintendenten aus Hinterpommern der finsterblickende Zelot vom „Generalstabe,“ außerdem ein kleines Contingent von der heiligen Sache zugethanen Laien.“

Noch dem „Originalbericht“ des „Berliner Tageblatts“ sei hier ein Platz eingeräumt:

„Duster im Innern und duster im Aeußern – das war die Signatur der Verhandlungen der August-Conferenz am Mittwoch Nachmittag. Während des larmoyanten Vortrages des Pastors Tauscher über „die lutherische Kirche, ein Salz und Licht für die Zukunft unseres deutschen Volkes“ senkte sich eine ägyptische Finsterniß auf die Häupter der frommen Herren, und es hatte etwas Gespensterhaftes, inmitten dieser Finsterniß die Umrisse des eifernden Pastors von St. Lukas hervorragen zu sehen. Der schöne Saal der Reichshallen, der immer mehr einen interconfessionellen Charakter annimmt und heute der Dr. Kalthoff’schen Gemeinde, morgen der August-Conferenz und übermorgen den Juden Gelegenheit zur Andacht bietet, hatte nämlich die Eigenthümlichkeit, daß seine Lüstres den
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Adolf Stoecker: Das moderne Judenthum in Deutschland. Wiegandt und Grieben, Berlin 1880, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Stoecker_Zwei_Reden.djvu/28&oldid=- (Version vom 23.2.2017)