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dem Dach herunterholten. Auch sagte mir ein Offizier, sie träfen mit Infanterie nie Flugzeuge. Diese großen Truppenmassen rückten ab nach Nordenburg zu, es erschienen nur noch Patrouillen, die Milch und Brot forderten. Auf der Chaussee flutete es noch lange hin und her und abends hieß es, an unserer Mühle wären russische Kanonen aufgefahren mit dem Rohr hierher gerichtet, die Mühle liegt auf der anderen Seite der Chaussee. Es kamen auch noch einige Offiziere auf den Hof, die fragte ich, ob hier eine Schlacht stattfinden würde, die meinten, höchstwahrscheinlich, dieselbe würde aber wohl nur 3 - 4 Stunden dauern. Wollten sie so schnell unsere Truppen besiegen oder selbst ausrücken? Abends um 9 Uhr kam ein Mann in Zivilkleidern mit einem unserer Leute zu mir. Dieser Zivilist war ein Landwehrkürassier aus der Bartensteiner Gegend, war mit einem Flüchtlingswagen an dem Tage mitgekommen. Bei Bartenstein war er von den Russen umzingelt worden, konnte sich nur schwimmend durch die Alle retten lag drei Tage in einem Buschwerk verborgen, kroch nachts auf ein Gehöft und bat sich Zivilkleider aus und suchte nun deutsche Truppen, um sich ihnen wieder anschließen zu können. Dieser Kürassier sagte nun, sowie das Schießen begänne, müßten wir unbedingt das Haus verlassen. Die Russen würden sich bei einem Angriff hier verbergen und

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Sally Innes Siegfried: Aus der Russenzeit Ostpreußens. Verlag von Hapke & Schmidt, Berlin 1915, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:SiegfriedAusDerRussenzeitOstpreussens.pdf/39&oldid=- (Version vom 1.8.2018)