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Stück Vorarbeit geschehen. So wie die Zeitverhältnisse gegenwärtig liegen, kann der Antichrist schnell und unerwartet auftreten.


 Die Gläubigen mögen sich das Wort des Apostels 1. Thessalonicher 5, 2 usw. gesagt sein lassen: „Ihr selbst wisset gewiß, daß der Tag des Herrn wird kommen, wie ein Dieb in der Nacht, denn wenn sie werden sagen: Es ist Friede, es hat keine Gefahr, so wird sie das Verderben schnell überfallen, gleich wie der Schmerz ein schwangeres Weib, und werden nicht entfliehen.“ So wird auch die Stunde der Versuchung kommen, ohne daß die Welt es merkt, und sie wird kommen über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die da wohnen auf Erden; aber die des Herrn Wort behalten, die wird auch Er behalten vor dieser schrecklichen Stunde. Die Gläubigen sind nicht in der Finsternis, daß sie der Tag wie ein Dieb ergreife: „Ihr seid allzumal Kinder des Lichts,“ sagt der Apostel, „und Kinder des Tages, wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis,“ aber er fügt auch hinzu: „So lasset uns nicht schlafen, wie die anderen, sondern lasset uns wachen und nüchtern sein, denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die trunken sind, die sind des Nachts trunken, wir aber, die wir des Tages sind, sollen nüchtern sein, angetan mit dem Krebs (Panzer) des Glaubens, und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung zur Seligkeit, denn Gott hat uns nicht gesetzt zum Zorn, sondern die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesum Christum.“

 Es ist nicht zu leugnen, daß die Entwicklung der Welt in mehr als einer Beziehung zu einem Abschluß gekommen ist. Das Bild der gegenwärtigen Welt stellt nicht mehr eine in viele Teile zerspaltene Menschheit dar, schon der Welthandel hat die verschiedensten Völker einander nahe gebracht, und nun ist es unseren Feinden, speziell England und Amerika, gelungen, fast die Gesamtheit der Völker für das von ihnen gewollte Ziel zu vereinigen; ein und dasselbe Interesse verbindet die Völker, soweit sie auch sonst von einander getrennt sind. Unvergleichlich mehr als in früheren Zeiten hat sich die Nacht der Lüge auf die Welt herabgesenkt und hält die Völker in ihrem Bann. Dabei ist merkwürdig, daß alles auf eine Zeit glücklichen Friedens hofft, wenn nur einmal der Krieg gegen den vermeintlichen Störenfried siegreich zu Ende geführt ist. „Man solle nicht meinen,“ sagte kürzlich in einer öffentlichen Rede der englische Premierminister Lloyd George, „daß ein solcher Weltkrieg noch einmal zu erwarten sei, der sei wie die Sintflut, die auch nicht mehr wieder gekommen sei“ – eine Aeußerung, wie jene aus dem Mund des Hohenpriesters Kaiphas in der Leidensgeschichte. Allerdings wird für die Welt eine glücklichere Zeit anbrechen, aber Menschen werden sie nicht herbeiführen, sondern der Herr, wenn er dem Reich des Antichrists ein Ende macht. Nach