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Bis er es einstens versucht und des Stolzes selber gewahr wird.
Aber sie redete dann von dem stillen bescheidenen Sinne,
Welchen das Weib sich erwählt, und der dem rauheren Mann selbst
Bringe das zarte Gefühl der nie verblühenden Liebe,

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Die er dem Mädchen gesteht. Dann lobte sie, freudiges Herzens,

Jede der weiblichen Künste, die einst, wie die Weisen der Vorzeit
Dichteten, jeglicher Ding’ Ursprung und Würde beachtend,
Selber der Weisheit Göttin gebracht von den Höhen des Himmels,
Und die sie selber geübt, die unsterbliche, heilige, Göttin.

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     Solches und anderes sprach sie mit sanfterhobener Stimme,

Blickte sodann mich an und lächelte, daß sie im Herzen
Fröhlichen Muth mir erneut’, und ich redete, also erwiedernd:

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_216.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)