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Daß ein Jäger ihn fand, zur Hütt’ ihn trug und die Wunden
Pflegt’ und als er genaß eilte mich wiederzusehn. –
Sieh, wie so wunderbar oft das Schicksal die Herzen verbindet,

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Ehe zwei Tag uns entflohn war er mein treuer Gemahl.

Also das Leben der Menschen, es zeigt sich beständig in neuen
Wechselgestalten, und stets folget dem Jammer das Glück.
Darum beruhige dich und traue den himmlischen Göttern!
Immer ja haben sie sich liebender Treue gefreut.

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Sie die in Todesgefahr dir hülfreich den muthigen Retter

Sandten, die führen gewiß auch den Geliebten dir zu.

LOUISE.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_085.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)