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So findet die Quelle
Der Baum sein Stelle
Und treibet sich’s recht:
So dauert, geneset,
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Und stirbt und verweset Zufrieden so manches gebohrne Geschlecht. –
Nur der Mensch geht in der Irre,
Will heut hier seyn, morgen dort,
Alle Sinne im Gewirre
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Sucht er stets den fernen Ort.Will nicht in der Heimath dauern
Weithin dehnt er seinen Blick,
Wandert unter Regenschauern
Und sieht dann mit bangem Trauern
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Nach dem erst verschmähten Glück.Wie in monderhellten Hainen
Wolken durch den Himmel fliehn,
Bald die Bäume glänzend scheinen,
Schatten wieder abwärts ziehn:
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Also auch des Menschen Seele,Daß er durch sein ganzes Leben
Rastlos auf und ab sich quäle
Ward die Sehnsucht ihm gegeben. –
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_043.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_043.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)