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um die Kritzlerey von die Goyim. Ist es schwarz auf weiß, oder weiß auf schwarz: was weiß ich?

Ester. Schabbesschmüß, du mußt es wissen: du mußt es haben, du mußt es herausgeben.

Moses. Nein, du mußt es haben, du mußt es herausgeben. Schaff mir wieder das Brieftäschel, oder ich mache ein Gekreisch, daß die Gasse zusammen lauft.

Reb. Das Brieftäschel ist schon bey Gericht.

Moses. So laufe ich auch hin.

Reb. Du wirst nicht laufen: Du wirst da bleiben, bis der Tati kommt.

Moses. Ich will mein Brieftäschel wieder haben.

Reb. Du wirst’s bekommen. Wart ein wenig. Aber als du das Loos nicht beschaffen kannst, wird man dich einsperren in einen Kasten von vier Mauern, bis du’s herausgiebst.

Moses. Ich laufe davon.

Reb. Nein, sag’ ich. Esterle, geh hinaus in die Küche, und sperr die Thüre zu, daß er nicht fort kann.

Ester. Gleich. (geht durch die Mittelthüre ab)

Reb. Nun lauf fort, wenn du kannst. (stellt sich vor die Thüre.)

Moses. Seh den kleinwinzigen Gedanken von einer Keefe, das Breferl von einer Richterstochter! Was macht sie für ein Geserre? Was treibt sie für Vexirerey! Laßt mich hinaus.

Reb. Du wirst da bleiben.

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Johann Gottlieb Schildbach: Glück durch Unglück. Ein Lustspiel in einem Aufzuge. Wallishausser, Wien 1808, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schildbach_-_Gl%C3%BCck_durch_Ungl%C3%BCck.pdf/23&oldid=- (Version vom 11.9.2022)